Hepatitis C

Eine gefährliche Krankheit
Die Hepatitis C ist die gefährlichste unter den Virusentzündungen der Leber. Das Hepatitis-Virus wird hauptsächlich von Blut-zu-Blut-Kontakten übertragen.

Dieses Virus besitzt aufgrund seiner Genomstruktur die Möglichkeit, einer Immunabwehr des Menschen zu entgehen. Es kann ständig sein Aussehen verändern. Deshalb ist es bis heute auch noch nicht gelungen, einen wirksamen Impfstoff gegen Hepatitis C zu entwickeln. Daher kommt es auch bei ca. 80 % der infizierten Personen zu einem chronischen Verlauf der Infektion, mit anschließender Leberzirrhose bis hin zum Leberkrebs.

Im Gegensatz zu Hepatitis A und B steht – wie schon gesagt – noch kein Impfstoff zur Verfügung.

Weltweit sind heute etwa 170 Millionen Menschen mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert, allerdings besonders stark vorwiegend in Ländern in der dritten Welt.

In Deutschland werden pro Jahr rund 5000 Neuinfektionen registriert. Insgesamt sollen etwa 800.000 Personen betroffen sein, allerdings mit einer erheblichen Dunkelziffer.

Da es sich bei Hepatitis C um eine noch relativ junge Krankheit handelt (sie existiert wahrscheinlich erst seit etwa 30 Jahren), die Leberschädigung hierbei zunächst oft unbemerkt bleibt und das Krankheitsgeschehen langsamer fortschreitet als z.B. bei Aids, könnte die Erkrankung noch deutlich an Bedeutung gewinnen.

  • Infektion & Diagnose
    Gelangt das Virus in den menschlichen Körper, wandert es über die Blutbahn in die Leber und nistet sich dort in Zellen ein, denn wie jedes andere Virus benötigt es eine Wirtszelle, um sich zu vermehren. Nun treten körpereigene Abwehrmechanismen und Entzündungszellen auf den Plan, die versuchen, den Eindringling zu bekämpfen und aus dem Körper zu eliminieren – es kommt zur Leberentzündung. Da die Leber weitgehend schmerzunempfindlich ist, merkt der Betroffene oft lange nichts davon. Das Hepatitis-C-Virus wird durch Blut übertragen, es muss auch direkt in die Blutbahn gelangen. Als Überträger dienen häufig Menschen, die noch nichts von ihrer Erkrankng wissen. Eine klassische Ansteckungsquelle waren daher in der Vergangenheit Blutprodukte jeder Art, bis man durch entsprechende Tests das Ansteckungsrisiko dratsisch senken konnte. Heute kommt es durch den Drogenkonsum häufig zur Infektion. Weitere im Einzelfall denkbare Ursachen können z.B. Piercing und ungeschützter Geschlechtsverkehr (Blutungen in der Vagina!) sein. Es bleibt auch eine große Zahl von Patienten, bei denen eine Ursache derzeit nicht feststellbar ist.
    Symptome:
    Die Symptome einer Hepatitis C sind zu Beginn der Infektion nicht stark ausgeprägt. Anfängliche Symptome sind meistens Müdigkeit und Leistungsabfall. Anschließend treten Fieber, Muskelschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust, unspez. Unterleibsschmerzen und manchmal Durchfall auf. Häufig wird keine Hepatitis C Infektion diagnostiziert, da die Symptome denen einer Grippe ähneln. Im weiteren Verlauf entwickelt sich häufig eine Leberzirrhose mit den typischen Symptomen. Da die Symptome einer beginnenden Erkrankung oft unscheinbar sind, wird die Infektion in vielen Fällen nur rein zufällig durch routinemäßige Blutuntersuchungen fest-gestellt. Erhöhte Leberenzymwerte wie GPT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase), GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase) oder y-GT (Gamma-Glutamyl-Transferase) sind auch bei vielen anderen Lebererkrankungen verändert, so dass diese nicht eindeutiges Kennzeichen sind. 2-3 Monate nach Infektion können Antikörper nachgewiesen werden. Dies lässt aber keine Aussage darüber zu, ob die Infektion noch vorhanden oder bereits überwunden ist. Im nächsten Diagnose-Schritt wird dann die HCV-spezifische RNA nachgewiesen.
  • HCV – Folgen

    Krankheitsverlauf
    Nach einer Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus dauert die Inkubationszeit Wochen bis Monate. Hepatitis C wird häufig chronisch. Mancher lebt mit diesem Virus jahrelang sogar ohne wesentliche Beschwerden oder Einschränkungen.

    Etwa bei jedem vierten Patienten kann es zur Spontanheilung kommen, meist wird ide Krankheit chronisch.

    Die Folgen können gravierend sein

    Die permanente Entzündung schädigt und zerstört auf Dauer die Leberzellen. Es kommt zur Vernarbung des Gewebes und schließlich zur Leberzirrhose (Leberschrumpfung). Diese ist zwar gewöhnlich schmerzlos, jedoch mit dem Verlust der Organfunktion und lebensbedrohenden Problemen verbunden: Der Blutfluss wird behindert, so dass es zu Blutungen in der Speiseröhre und zum Eintritt von Flüssigkeit in die Bauchhöhle (Ascites) kommen kann. Außerdem treten Hirnleistungsstörungen und irgendwann ein komplettes Leberversagen auf.

    Alkohol ist höchstgefährlich für die Betroffenen, da mit zunehmender Einnahe die Gefahr der Leberzirrhose steigt.

    Langfristig besteht auch ein deutlich erhöhtes Risiko für Leberkrebs. Etwa 15% aller Patienten, die an chronischer Hepatitis C leiden, bekommen im Laufe der Jahre diese schwer behandelbare, bösartige Tu-morerkrankung.

    Umgang mit Erkrankten
    Grundsätzlich ist jeder Blutkontakt gefährlich, was blutende Wunden, Blutreste und jede ärztliche Behandlung betrifft.

    Im Alltag dagegen sind engere Körper-Kontakte, gemeinsames Essen usw. ungefährlich.

    Das Hepatitis-C-Virus bleibt auch an der Luft längere Zeit infektiös, und kann erst mit Temperaturen über 140 Grad sicher vernichtet werden.